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Der Kreislauf des Wassers
1. Die Aufenthaltsorte des Wassers auf dem System Erde
Die Philosophie lebender Systeme (=PhilS) stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Universums, so dass jedes Individum sich als Zentrale des Universums verstehen darf.
Jedes menschliche Individuum, also der lebende Teil des materiellen Körpers des Systems Mensch, enthält durchschnittlich ca. 50 kg Wasser. Das System Menschheit besteht derzeit aus ca. 7 Milliarden Menschen, es hat sich in den Letzten 200 Jahren exponentiell vergrößert und speichert demnach in der Gegenwart ca. 35 Milliarden kg Wasser. Das lebende System nächst höherer Ordnung, das Tierreich, speichert entsprechend mehr Wasser, das Pflanzenreich speichert zusätzlich Wasser. Insgesamt ist also eine beträchtliche Masse Wasser in allen lebenden Systemen zusammengenommen auf dem System Erde gespeichert. "Masse" immer im Sinne der Physik verstanden. Auf die kommt es hier an, weil sie verantwortlich ist für die Gravitationskraft.
Das außerhalb lebender Systeme gespeicherte Wasser befindet sich größtenteils in den Meeren, in den Bächen und Flüssen und in der Erde als Grundwasser, ein weiterer, nicht zu verachtender Teil der Gesamtwassermasse befindet in fester Form als "Eis" auf den Polen und den Hochgebirgen, ein weiterer als Schnee in kälteren Gebieten, die ständig wechseln. Der gasförmige Wasseranteil mischt sich mit anderen Bestanteilen der Luft und befindet sich in den Wolken.
Da Wasser früher als lebende Systeme auf dem System Erde war, beginne ich mit der Schilderung der Wasserkreisläufe nicht beim Menschen, sondern bei den nichtlebenden Teilen der Erde, aus denen sich mittels Sonnenenergie, Rotationsenergie der Erde und elektrischer Energie lebende Systeme entwickelt haben, was insgesamt eine große Arbeitsleistung der nichtlebenden Natur war. Arbeit wird von der WLS als Materieumwandlung unter Aufwand von Zeit und Energie definiert.
2. Der natürliche Kreislauf des Wassers
2.1. Verdunstung als 1. physikalischer Teil des Wasserkreislaufs
Bei jedem Kreislauf oder - in anderen Ausdrucksweisen – bei jedem Regelkreis (Kybernetik) oder bei jeglicher Interaktion (Systemtheorie) ist es eine Frage der Interpunktion, wo der Beginn gesetzt wird. Letzteres ist jedenfalls die Auffassung Watzlawicks (Paul Watzlawick), der die Kommunikationstheorie (Menschliche Kommunikation) maßgeblich als psychoanalytischer Therapeut mitgestaltet und therapeutisch umgesetzt hat, woraus sich die systemische Therapie (z.B. als Familientherapie, Stierlin) entwickelt hat.
Ich beginne beim Kreislauf des Wassers auf dem Planet Erde mit der Verdunstung des Wassers und seinem Aufstieg in die Erdatmosphäre (umgangssprachlich in den "Himmel"), wo dann die Wolkenbildung stattfindet. Die Verdunstung findet überwiegend auf den großen Wasserflächen der Ozeane und der Seen statt, also auf dem flüssigen Teil der Erdoberfäche - aber auch an der nicht unerheblichen Oberfläche der Blätter der Pflanzen. Natürlich verdunstet auch der Mensch Wasser (Schweiß) zur Abkühlung.
Die Wärmestrahlung der Sonne führt zur Verstärkung der Bewegung der Wassermoleküle. An der Oberfläche der Meere gehen dadurch Wassermoleküle in die Luft über. Übersteigt diese kinetische Energie der sich bewegenden Wassermoleküle die elektrischen Kräfte der Wassermoleküle, die Dipole sind und durch die elektrische Anziehung zusammengehalten werden, wenn das Wasser in flüssigem Aggregatzustand sich befindet, dann reicht diese elektrische Anziehungekraft nicht mehr, so dass einzelne dieser Moleküle in die Luft aufsteigen und bei ausreichender zufuhr an kinetischer Energie durch die Sonnenstrahlung auch die Gravitation überwinden.
Bereits an dieser Schilderung des Verdunstungsvorgangs an den Wasseroberflächen der Erde zeigt sich, dass es sich nicht nur um einen Bewegungsvorgang handelt, den die Wassermoleküle vollziehen, sondern dass es sich um einen energetischen Prozess handelt. Den Physiker wundert dies selbstverständlich nicht, grundsätzlich kann jede Bewegungsänderung eines materiellen Körpers, und sei er noch so klein - wie hier das einzelne Wassermolekül - nur stattfinden, wenn eine äußere Kraft auf diesen Körper einwirkt. Ohne Einwirkung äußerer Kräfte setzt jeder materielle Körper, die lineare Bewegung, in der er sich befindet, unendlich lange fort. Dies ist die von Newton entdeckte "Trägheit". Das verdunstende Wassermolekül, das sich nach oben bewegt, tut dies also unter der Krafteinwirkung der Sonnenstrahlen, und ein Körper, der sich vom Erdmittelpunkt wegbewegt, sammelt damit potentielle Energie an, deren Größe abhängt von der Entfernung zur Erdoberfläche. Die Wassermoleküle in der Luft besitzen nach ihrem Aufstieg somit einen gewissen Betrag potentieller Energie. Dies wär sozusagen der erste Akt des Wasserkreislaufs, nämlich der der Wolkenbildung oder energisch betrachtet, der der Aufladung mit potentieller Energie. Diese physikalische Betrachtung muss, bevor wir zum zweiten Akt kommen, jedoch ergänzt werden, denn die Erde ist derzeit kein toter Planet, der nur aus nichtlebenden Systemen besteht, sondern er wird auch von lebenden Systemen, Pflanzen und Tieren, bewohnt (s.o.). Alle auf dem Land lebenden Pflanzen und Tiere müssen sich bei zu starker Sonneneinwirkung von Überwärmung schützen und tun dies dadurch, dass sie Wasser auf ihrer Oberfläche absondern, dass dort verdunstet. Die lebenden Systeme nutzen die entstehende Verdunstungskälte zur Aufrechterhaltung ihrer Arbeitstemperatur, die einen gewissen Betrag nicht überschreiten darf. Die Gesamtsumme der Oberfläche der Tiere einschließlich der derzeit ca. 7 Milliarden Menschen ist zwar nicht unbeträchtlich, sie wird jedoch um ein Vielfaches von der Oberfläche der Pflanzen übertroffen. Gerade sie höheren Pflanzen, wie die Bäume, müssen im übrigen ständig Wasser von ihren Blättern, die dafür mit bestimmten Einrichtungen ausgestattet sind, verdunsten lassen, um Wasser aus dem Erdreich anzusaugen. Der Gasaustausch von Lebewesen findet an den Oberflächen der Atmungsorgane statt, die natürlich besonders groß sein müssen. Bei Tieren sind diese großen Oberflächen nach innen eingestülpt, beim Menschen sind dies die Lungenbläschen (Alveolen), Pflanzen hingegen haben ihre Atmungsorgane, die grünen Blätter, auch nach außen verlagert. Und diese Gesamtoberfläche aller Pflanzen ist nun eine ganz beträchtliche Fläche, die vermutlich die Erdoberfläche um ein Vielfaches überschreitet, und die nun zusätzlich noch Wassermoleküle in den gasförmigen Anteil der Erde abgibt, wie ich einmal die Atmosphäre der Erde nennen möchte. Die Erde besteht ja nicht nur aus einem großen flüssigem und heißen Kern und einer erkalteten Erdkruste, auf der die Menschen leben und von der das Wasser in Flussbetten und Ozeanböden getragen wird, sondern drittens aus einer gasförmigen Hülle, die dann das Wasser in den sogenannten Wolken enthält. Die Erdkruste ist im übrigen auch nicht nur von einer gewissen Härte, die Wasser zu tragen vermag, sondern sie besteht großenteils aus "Erde", die wie ein Schwamm das Wasser zu speichern vermag. Neben dem flüssigen und dem gasförmigen Wasseranteil speichert die Erde besonders an ihren Polen auch einen festen Wasseranteil in Form von Eis, von dem einzelne Wassermoleküle in den gasförmigen Erdanteil übergehen, der örtlich wechselnde kalte Teil der Erde ist mit Schnee, der ebenfalls aus Wasser besteht, bedeckt, und auch von diesem können Wassermoleküle in den gasförmigen Erdanteil wechseln. Ich hoffe, dass nun der Vorgang der Wasserverdunstung, also somit der hier als Anfang gesetzte Teil des Wasserkreislaufs, der mit der Wolkenbildung endet, einigermaßen vollständig beschrieben ist, so dass ch zum zweiten Akt übergehen kann.
2.2. Die Bewegung des Wassers vom Himmel ins Meer als 2. physikalischer Akt des Wasserkreislaufs
Im zweiten Akt werden die Wolken, die nun neben anderem überwiegend Wassermoleküle enthalten, durch die Kraft des Windes, der aus der Erdrotation entsteht, horizontal weiterbewegt. Optisch ziehen dann für den auf der Erdoberfläche sich befindenden Menschen die Wolken über den Himmel. Stoßen sie auf den äußeren Widerstand eines Gebirges, müssen sie in kältere Regionen des gasförmigen Erdanteils aufsteigen, die kältere Luft vermag nur weniger Wasser zu speichern, so dass es nun regnet. Einzelheiten der Gründe und die vollständigen Voraussetzungen dafür, dass das Wasser nun als Regen, Hagel oder Schnee zur Erdoberfläche niedergeht oder zurückkehrt, also von der Gravitationskraft der Erde wieder angezogen wird, lasse ich einmal beiseite. Entscheidend ist - und das muss betont werden -, dass der Vorgang des "Fallens" des Wassers vom Himmel auf die Erde und Fließens von den Bergen in Bächen, später in Flüssen bis zum Meer, ein energetischer Vorgang ist. Auf dem Weg vom Himmel zur Erdoberfläche und über weite Strecken in Flüssen zurück ins Meer gibt das Wasser die gespeicherte Energie, also die in den Wolken vorhandene potentielle Energie, wieder ab. Das Wasser hat nunmehr kinetische Energie (Bewegungsenergie), deren Betrag sich ständig verkleinert, bis es im Meer ist. Zwischenzeitlich – und dabei kann es sich um sehr sehr lange Zeiträume handeln - wird, wie schon erwähnt, ein beträchtlicher Betrag auch im Erdreich gespeichert.
Damit ist nun der physikalische makroskopische und größtenteils sichtbare Kreislauf des Wassers auf der Erde abgeschlossen und es ist Zeit, den weiteren Kreislauf des Wassers, der nun innerhalb der lebenden Systeme auf der Erde stattfindet, zu beschreiben. Der Beginn dieses Wasserkreislaufs innerhalb der lebenden Systeme wurde bereits bei der Beschreibung der Verdunstung von Blattoberflächen der Pflanzen und der Hautoberflächen der Tiere begonnen.
3. Der Wasserkreislauf innerhalb lebender Systeme
3.1. Die Trennung des Wassers im Pflanzenreich
Den Wasserkreislauf in Pflanzen und Tiere schildere ich mit möglichst wenig biologischen und chemischen Fachbegriffen, weil es mir als Philosoph, der den Menschen in den Mittelpunkt des Systems Erde stellt, natürlich im wesentlichen darauf ankommt, das der durchschnittliche und in Landessprache denkende Mensch mich versteht. Den Wasserkreislauf der einzelligen Lebenwesen überspringe ich aus diesem Grund völlig.
Pflanzen nehmen das Wasser mit ihren Wurzeln aus dem Erdreich auf und transportieren es mit verschiedenen physikalisch wirkender Methoden in die Blätter. Einzelheiten dieses Vorgangs kann man im Lehrbuch der Biologie nachlesen, einen Teil dieser Mittel hatte ich im Kap. 1.1. bereits erwähnt. In den chlorophyllhaltigen Teilen der Pflanzen, den Zellen der Blätter, wird das Wasser für die Bildung von Glucose (ein Ring aus 6 Kohlenstoffatomen) benötigt. Dieser Vorgang wird umgangssprachlich auch als Photosynthese bezeichnet. Das Wasser wird hierbei mit Hilfe der Energie des Sonnenlichts und dem aus der Luft entnommenen Kohlendioxids (=CO2) chemisch in Glucose (C6H12O6) und Sauerstoff (O2) umgewandelt. Dies geschieht nach der
Summenformel: 6CO2 + 6H2O --> C6H12O6 + 6O2.
(in Worten: Kohlendioxid + Wasser wird zu Zucker + Sauerstoff)
Durch Markierung mit radioaktiven Isotopen hat die Biologie herausgefunden, dass der im Kohlendioxid gebundene Sauerstoff am Kohlenstoff verbleibt, während das Wasser (H2O) gespalten wird und die am Sauerstoffatom des Wassers gebundenen Wasserstoffatome zur Bildung des Zuckers verwendet werden.
Das sogenannte "Fotosystem" der Pflanzen (der Proteinkomplex, in dem der grüne Farbstoff Chlorophyll aktiv wird) entzieht dem Wasser zwei Elektronen, wodurch der Sauerstoff entsteht (O2) sowie zwei Protonen – das sind Wasserstoffatome, denen nun ihr einziges Elektron fehlt, so dass sie nur noch aus einem Wasserstoffkern bestehen -, chemisch ausgedrückt: aus 2 Wassermolekülen (H2O) entstehen mit Hilfe des Lichts und des Clorophylls 1 Molekül Sauerstoff (O2) sowie 4 Protonen (H+) und 4 Elektronen. Der Wasserstoff gelangt getrennt in Protonen und Elektronen in den sogenannten Calvin-Zyklus, in dem er zusammen mit dem Kohlendioxid zu Glucose verarbeitet wird.
Die Glucose (C6H12O6) benötigen die Pflanzen selbst, in ihm haben sie die Sonnenenergie gespeichert und verwenden diese Energie für die Zelltätigkeiten. Die aus Glucosemolekülen hergestellte langkettige Stärke verwenden sie zur langfristigen Speicherung dieser Energie in sonnenarmen Zeiten (Winter) und wasserarmen Zeiten (z.B. in Samen, die nach Jahren aufgehen, wenn sie wieder mit Wasser in verbindung kommen). Der überflüssige Sauerstoff (O2) wird wieder an die Luft abgegeben, von wo ihn die Tiere und der Mensch wieder aufnehmen, um Energie zu gewinnen.
Wie man sieht, wird das Wasser von den Pflanzen in Wasserstoff und Sauerstoff zerteilt, getrennt. Man könnte somit sagen, das Wasser wäre nun "gestorben", der Kreislauf des Wassers beendet. Man könnte den Vorgang aber auch anders bildlich darstellen und formulieren: Dadurch, dass das Wasser von den Pflanzen in seinen Sauerstoff und Wasserstoffanteil aufgespalten wird, entsteht eine Spannung zwischen Sauerstoff und Wasserstoff, die nun danach drängt, wieder aufgehoben zu werden, ähnlich wie eine elektrische Spannung nach Ausgleich sucht und dadurch ein Elektronenstrom ausgelöst wird, wenn zwischen beiden elektrischen Polen eine Verbindung in Form eines leitenden Kabels besteht. Der nun in der Glucose gebundene Wasserstoff suche nach zusätzlichem Sauerstoff, um sich von der Verbindung mit dem Kohlendioxid im Glucosemolekül wieder trennen und mit unabhängigen Sauerstoffatomen wieder Wasser bilden zu können, oder:
Die im Glucosemolekül gebundenen 12 Wasserstoffmoleküle würden sich sofort wieder mit Sauerstoff zu Wasser verbinden und sich vom Kohlendioxid trennen, wenn ihnen die Möglichkeit zu dieser "Hochzeit" geboten werden würde.
Deshalb sagt die Wissenschaft lebender Systeme: Der Kreislauf des Wassers innerhalb der lebenden Systeme ruht nur vorübergehend so lange, bis der in den Pflanzen vorhandene Wasserstoff (in der Glucose, in Disacchariden, bzw. in der längerkettigen Stärke) von Tieren gefressen und in deren Zellen aufgenommen wird.
In den Zellen der tierischen lebenden Systeme werden nämlich die in der Glucose gebundenen 12 Wasserstoffatome und 6 fremde Sauerstoffmoleküle, die aus der Atemluft entnommen werden, wieder zu Wasser zusammengesetzt, vereinigt, sozusagen "verheiratet".
Der Kreislauf des Wassers außerhalb lebender Systeme wird also innerhalb der lebenden Systeme von deren pflanzlichen Vertretern unterbrochen und durch die Wiedervereinigung des Wasserstoffs und Sauerstoffs zu Wasser innerhalb bestimmter tierischer Arten lebender Systeme (der Pflanzenfresser) in die Lage versetzt, sich fortzusetzen.
Deshalb gehe ich zum Tierreich über, um diesen Vorgang genauer zu schildern.
3.2. Die Wiedervereinigung des Wassers im Tierreich
Während also die Pflanzen ihre Energie aus der Sonnenstrahlung beziehen und bei diesem Vorgang der Photosynthese und des Calvinzyklus die Wasserstoffmoleküle und Sauerstoffmoleküle gewaltsam unter Energieaufwand trennen, sorgt das Tierreich aufgrund seines Glucosebedarfs (Energiebedarfs bzw. allgemein seines Nahrungsbedarfs), dafür, dass sich Wasserstoff und Sauerstoff wieder zu Wasser vereinigen können.
Das grüne Pflanzenreich bezieht seine Energie aus der Sonne, muss diese Energie jedoch irgendwie speichern, damit sie auch im Winter, wenn die Sonnenstrahlung nachlässt und besonders die Pflanzen, die im Winter ihre Blätter abwerfen und damit vorübergehend keine Möglichkeit der Zuckerbildung haben, über Energie verfügt. Der Wechsel der Jahreszeiten mit seinen rhythmischen (Steiner) oder periodischen Veränderungen der Verfügbarkeit von Photonen (Sonnenwärme) führt also dazu, dass das Pflanzenreich Energie in Form von Glucose speichert. Das gleiche Problem, nämlich das der Nahrungs- bzw. Energiespeicherung für Hungerzeiten, führte beim Menschen nebenbei bemerkt dazu, dass er begann, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, um auch im Winter problemlos sich ernähren zu können. Dieses Problem muss jedes Tier auf seine Weise lösen, das länger als 1 Jahr (die Zeit, in der die Erde einmal die Sonne umkreist) lebt. Kürzer lebende Tiere haben dieses Problem nicht.
Das Tier nun benutzt also die Pflanze, genauer gesagt die Glucose oder die Stärke oder andere Formen der Speicherung von ringförmig angeordnetem Kohlenstoff und Ketten aus diesen Ringen, um mit Hilfe der dort gebundenen Wasserstoffatome Wasser herzustellen, also Wasser- und Sauerstoff wieder zu Wasser zu vereinigen, und daraus Energie zu gewinnen. Dazu muss das Tier (und der Mensch als Pflanzenfresser) zunächst einmal die Glucose der Pflanzen aufnehmen und – als Vielzeller – diesen Energieträger zu jeder seiner Zellen transportieren. Dafür haben Tiere ein Verdauungssystem. Mit Hilfe des sogenannten "Mundes" schlucken sie die Grobnahrung, die sie mittels ihrer Zähne zerkleinern, in eine Ausbeulung des Muskelschlauches ("Magen"), der vom Mund zum After geht, versetzen sie dort mit Enzymen, die die Nahrung chemisch zerkleinern und nehmen sie im "Darm" auf, der eine durch "Zotten" sehr stark vergrößerte Oberfläche hat, die der Aufnahme von Substanzen von der Außenwelt in die Innenwelt der Tiere dient und der Ausscheidung von unbrauchbaren Abfallsubstanzen aus der Innenwelt in die Außenwelt. Den Transport des Wasserstoffs (in der Glucose) von dort zu den Zellen lassen wir beiseite und widmen uns der Aufnahme des Sauerstoffs. Diesen Sauerstoff geben die Pflanzen reichlich in den gasförmigen Erdanteil ab, er ist ja Abfall der Glucoseproduktion und wird von der Pflanze nicht benötigt. Da Sauerstoff bei den Temperaturen, die auf der Erde herrschen, gasförmig ist (O2), verteilt sich dieses Sauerstoffgas wie jedes Gas (z.B. auch CO2-Gas) gleichmäßig über den Raum, der ihm zur Verfügung steht. Dieser ist zwar nach oben hin (zum Weltraum) offen, die Gravitationskraft der Erde sorgt jedoch dafür, dass sich Gase nicht allzu weit von der Erde entfernen. Nach außen zum Weltraum hin wird die Luft jedoch zunehmend dünner.
Tiere nehmen also den Sauerstoff, dem sie nicht hinterherrennen müssen, weil er sich überall um sie herum in der Luft aufhält, über ein sackförmiges Organ, die "Lunge", auf. Auch diese hat eine riesig vergrößerte Innenoberfläche zum Gasaustausch, die "Alveolen". An dieser Oberfläche zwischen Außenwelt und Innenwelt der Tiere wird Sauerstoff aufgenommen und Kohlendioxid abgegeben.
Nun haben die Tiere das Problem, den Sauerstoff aus der Lunge und die Glucose aus dem Darm zu den einzelnen Zellen ihres Körpers zu transportieren, aus meiner Sicht genial gelöst. Sie haben dazu ein "Kreislaufsystem" gebildet, das auch Muskelschläuchen und einem Hohlmuskel, der das Blut pumpt (dem "Herz") besteht. In die darin befindliche Flüssigkeit (das "Blut") werden die nötigen Substanzen (Glucose und Sauerstoff) aufgenommen und in der Flüssigkeit zu jeder Körperzelle transpotiert. Für den Sauerstofftransport stehen rote Blutkörperchen zur Verfügung, die Hämoglobin enthalten und Sauerstoff binden. Einzelheiten lassen wir mal weg.
Jede einzelne Körperzelle verrichtet für das Gesamtsystem Mensch irgendeine Arbeit und verbraucht daher Energie. Bei diesem Energieverbrauch ist im übrigen ein Organ führend, das Hirn. Denn dieses arbeitet ständig, während beispielweise die Muskulatur nur bei der Nahrungs- und Partnersuche benötigt wird.
In jeder einzelnen Körperzelle eines Tieres findet nun die Wiedervereinigung des Wasserstoffs mit dem Sauerstoff statt. Einzelheiten dieses chemischen Vorgangs kann jeder interesierte den entsprechenden Lehrbüchern oder auch dem Internet entnehmen. Im Prinzip handelt es sich um eine sogenannte Oxidation oder Verbrennung des Wasserstoffs. Jeder weiß, dass Sauerstoff benötigt wird, wenn etwas verbrannt wird (z.B. Holz oder Kohle) und dass ohne Sauerstoff, wenn ein Brand also luftdicht abgeschlossen ("erstickt") wird, das Feuer schnell gelöscht ist. Genauso ist es bei der Verbrennung von Wasserstoff, bei der Wasser entsteht. Verbrennung heißt also, irgendeine Substanz mit Sauerstoff zu verbinden. Ist diese Substanz beispielsweise Eisen, spricht man allerdings nicht vom "Verbrennen", sondern vom "Rosten". Bei dieser Art der Wasserbildung wird Energie freigesetzt. Im Chemieunterricht wird dieser Vorgang als "Knallgasprobe" dazu verwendet, die Anwesenheit von Wasserstoff, der dem Auge nicht sichtbar ist, nachzuweisen. Die tierische Zelle braucht die Energie allerdings nicht sofort und hat dadurch nun wieder ein Speicherproblem. Sie speichert die Energie sogleich in einer Substanz, die Adenosintriphosphat (kurz ATP) genannt wird. Bei der Vereinigung von Wasserstoff und Sauerstoff in der Zelle wird nun sogleich Adenosindiphosphat (kurz ADP) zu ATP umgebaut, was Phosphorilierung genant wird. Ist auch egal. Jedenfalls benötigt der lebende Körper des Tieres, also jede Zelle, deshalb auch das chemische Element Phosphor.
Die Biologie nennt den ersten Teil dieses Vorgangs der Wasserbildung aus Glucose (= C6H12O6, siehe oben) und Sauerstoff (O2) Glycolyse. Über einen Zwischenschritt kommen die Verbindungen von Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff in den sogenannten Zitronensäurezyklus und bei der danach stattfindenden Endoxidation wird der im Zucker vorhandene Wasserstoff schließlich mit Hilfe der Sauerstoffs aus der Umgebungsatmosphäre der Tiere zu Wasser verbrannt (Verbrennung wird von der Chemie immer als Oxidation, also Vereinigung eines Elementes mit Sauerstoff bezeichnet). Hierbei speichert das Tier und der Mensch die dabei frei werdende Energie im ATP (s.o.), allein bei der Endoxidation werden 34 derartige Energieträger hergestellt.
Die Summenformel dieses Vorgangs ist die Umkehrung der in der Pflanze sich abspielenden Bildung von Glucose (s.o.), nämlich:
C6H12O6 + 6O2 --> 6H2O + 6CO2
Insgesamt wird im Tier bei dieser Wasserbildung natürlich recht wenig Wasser hergestellt, Wasser kann das Tier immer gut gebrauchen, das es zu circa 70 % aus Wasser besteht und Wasser als Lösungsmittel benötigt, um Giftstoffe auszuscheiden.
Betrachten wir diesen Vorgang etwas genauer, so wird zunächst die Glucose zu Kohlendioxid oxidiert, wobei Protonen und Elektronen freigesetzt werden:
C6H12O6 + 3O2 --> 6CO2 + 12H+ + 12e-
Bei der anschließenden Wasserbildung werden pro Wassermolekül 68,3 kcal frei nach der Formel 3O2 + 6H2 --> 6H2O + 409,8 kcal
Deshalb können wir an dieser Stelle nun auch die Schilderung des Kreislaufs des Wassers auf der Erde fortsetzen. Um sich von Giften zu befreien, lösen die Tiere diese im Wasser des Blutes auf und scheiden sie zusammen mit dem Wasser über die "Nieren" und die harnableitenden Organe aus. Die Ermittlung der Aufenthaltsorte des Wassers, die in Kapitel 1. begonnen wurde, können wir also noch ergänzen: ein großer Teil des Wassers auf dem Planeten Erde befindet sich innerhalb der lebenden Systeme. Das vom Tier produzierte Wasser verlässt also irgendwan das Tier, wird ausgeschieden, wenn das Tier uriniert, kommt ins Freie und kann sich wieder mit dem anderen Wasser zu Bächen und Flüssen vereinigen.
4. Die künstliche Unterbrechung des Wasserkreislaufs durch den Menschen zu unnatürlicher menschlicher Energienutzung
Der Mensch ist auch ein Tier und gewinnt somit auf die eben beschriebene Weise Energie durch die Vereinigung von Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser, also die Verbrennung von Wasserstoff in den Zellen seines lebenden Körpers.
Er entnimmt natürlich auch wie alle Tiere dem in Kap. 1 beschriebenen Wasserkreislauf vorübergehend Wasser, da seine Körperzellen Wasser benötigen. Den Grund dafür brauche ich nicht auszubreiten. Das Leben ist in Form einer Zelle im Wasser entstanden, und dies in erster Linie dadurch, dass eine Trennwand das Wasser in Innenwasser innerhalb der Zelle und Außenwesser außerhalb geschieden hat. Die Bibel spricht in ihrer Genesis hier von der Scheide zwischen den Wassern. Aufgrund dieser Entstehung des Lebens in Zellform enthalten nun alle Zellen ein bisschen Wasser, der allerdings den größten Teil der physikalischen Masse der Zelle ausmacht.
Der Mensch nun entzieht dem natürlichen Wasserkreislauf der Erde allerdings zusätzlich vorübergehend Wasser aus anderen Gründen.
Er macht sich das Leben möglichst bequem und baut sich Maschinen, die für ihn Arbeit verrichten und vor allem auch Fahrzeuge, mit deren Hilfe er sich schneller bewegen und sogar fliegen kann. Alle diese "zusätzlichen Organe" wie Hans Hass sie nennt oder "körperexternen Effektoren", wenn es sich um Apparate handelt, die vom Menschen entsprechend seinen Befehlen Arbeit für ihn verrichten, benötigen für ihre Aktivitäten natürlich auch Energie. So hat sich der Mensch früher einmal Wassermühlen ausgedacht, die die kinetische Energie des herabfallenden Bachwassers in Bewegungen von Mühlen umändern, oder er staut das Wasser und lässt das Wasser drahtumwickelte Spulen innerhalb eines Magnetfeldes drehen, was "Generator" genannt wird, wodurch die kinetische Energie das Wassers in Strom, also in elektrische Energie umgewandelt wird. So kann er nachts elektrisches Licht anmachen und lesen oder sich mit elektrisch betriebenen Eisenbahnen forbewegen, seinen Fernsehapparat und Computer in Gang setzen und sich das Leben mittels anderer elektrisch betriebener Maschinen und Apparate erleichtern. Das Wasser wir hierbei eher peripher benötigt. Derzeit werden auch so eine Art Windräder unter Wasser betrieben, die von Wasserströmen innerhalb der Meere betrieben werden, auch die Kraft des Mondes, die Unterschiedlichkeiten der Wasserhöhe bewirken, die sogenannten "Gezeiten", werden vom Menschen benutzt, um über Wasserbewegungen Strom zu erzeugen. Mittels der Ausdehnung des Wassers bei Energiezufuhr (erhitzen) bis zum Übergang des Wassers in seinen gasförmigen Zustand, wurden schon vor längerer Zeit sogenannte Dampfmaschinen gebaut und als Antrieb für Webstühle, Lokomotiven, lanwirtschaftliche Maschinen usw. benutzt.
Es ist also nicht nur so, dass alle Tiere die Energie, die freigesetzt wird, wenn sich Wasserstoff und Sauerstoff wieder zu Wasser vereinigen, zum Antrieb ihrer Muskeln und für die Arbeitsverrichtung ihrer lebenden Zellen verwenden, sondern der Mensch verwendet zusätzlich die im Wasser steckende Sonnenenergie, die das Wasser in die Luft gehoben und auf Berge transportiert hat. Während des Fallens des Wassers zu tieferen Erdanteilen dadurch, das es von der Gravitationskraft der Erde angezogen wird, wird kinetische Energie frei. Diese Energie verwandelt der Mensch in Wasserkraftwerken zu Strom und betreibt damit Maschinen.
Der Mensch macht sich also den natürlichen Wasserkreislauf zu nutze und verwendet die im Wasser gespeicherte Energie für seine Zwecke. Das macht ihn zu einem ganz besonderen Tier, das die Kräfte der Natur für Zwecke verwendet, die er selbst bestimmt.
Rudi Zimmerman, Berlin, den 8.3.2010
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